Liebe Traudi! Lieber Thomas, Peter und die ganze Familie!
Papa hat mir die traurige Nachricht bei unserem letzten Telefonat überbracht und jetzt nach meinem Dienst finde ich endlich die Zeit, meine Kondolenz zu verfassen.
Der Vorteil dieser paar Tage, die vergangen sind, es haben sich Erinnerungen gezeigt, Erinnerung an Dich Lieber Onkel Wolfi, aus der Zeit als ich noch ein kleiner Knirps war. Da ist das Haus und der Garten und ich laufe mit Dir mit Holz zu holen, um den Grill anzuzünden. Und ich darf dabei sein, Du zeigst mir was Du da machst, was Du vorhast, warum Du dies und das dafür verwendest und ich finde das unglaublich spannend. Dann sind wir beim Grill, das Feuer brennt und Du unterhältst Dich mit Onkel Rudi, der auch lieber grad hier ist, alle anderen sind irgendwo im oder um das Haus beschäftigt, Ihr trinkt beide ein Bier, lacht viel und ich habe keine Ahnung worüber Ihr Euch da unterhaltet, bin aber ganz stolz bei Euch Männern zu sein und bei dem Feuer das ich mir anschaue.
Ich kann mich erinnern, dass Du oft wenn irgendwie eine Spannung in der Luft war mit einem kleinen Scherz wieder alle in die Wohlfühlzone zurückgebracht hast, das hat mich immer sehr erleichtert, ich war dankbar dafür, weil ich mich durch Dich sicher gefühlt habe; und dass ich so einige Werkzeuge von Dir gezeigt bekommen habe, auch das war ein ganz gutes Gefühl. Mama hatte mir einmal erklärt was ein Kürschner so alles macht, bevor die verarbeiteten Lederwaren im Geschäft sein können und das hat mich unglaublich beeindruckt. Die Erklärung war kindgerecht und allgemein, aber in mir ist ein Bild entstanden, dass der da richtig was drauf hat.
Ich weiß nicht wie es Dir die letzten Jahre ergangen ist, ich hoffe Du konntest in Frieden gehen.
Dir liebe Traudi eine Umarmung in dieser seltsamen Zeit, Euch allen mein Mitgefühl und meine Anteilnahme.
Wir mögen uns recht selten sehen, aber Ihr liegt mir sehr am Herzen und ich habe Euch sehr lieb.
Euer Felix
Felix